Die Nähmaschinenfrage:

Wie bereits erwähnt, war ich früher im Genuß mit einer hochwertigen High-End-Nähmaschinen von Pfaff nähen zu dürfen. Daher bin ich sicherlich auch etwas verwöhnt, was Präzision und Funktionen angeht.

Momentan nähe ich mit einer alten Pfaff Hobby 541. Das ist eine ältere aber grundsolide Nähmaschine, die wacker ihren Dienst tut und sich nahezu unverwüstlich anfühlt. Für das präzise Nähen ist hier jedoch ein wenig mehr Konzentration und Aufmerksamkeit erforderlich. Daher habe ich mich mal umgesehen, was der Markt für Nähmaschinen momentan so hergibt:

Wenn ich mir das Angebot der namhaften Hersteller, wie Pfaff, Singer, Bernina und Co. sowie deren jeweilige Ausstattungmerkmale so anschaue, dann komme ich recht schnell auf zwei Produkte, die dann wirklich alle beziehungsweise wenigsten die meisten der gewünschten Funktionen mitbringen: Pfaff Expression 2.0 oder Pfaff Quilt Expression 4.0.

So weit so gut, wäre da nicht der Anschaffungswiderstand von ca. 900,- beziehungsweise ca. 1.450,- EUR. Das sind nicht unerhebliche Sümmchen, bedenkt man, daß man einfache Nähmaschinen bereits ab 150,- EUR bekommen kann.

Mit den Pfaff-Nähmaschinen der Expression Line bekommt man einen Haufen Funktion, die man für den Drachenbau nie benötigen wird. Jedoch sind es einige wenige Funktionen, die eben erst ab dieser Preisklasse verfügbar sind.

Als besonders Hilfreich habe ich folgende Funktionen schätzen gelernt:

  • Obertransport – Gerade bei den leichten und oftmals rutschigen Stoffen, die im Drachenbau verwendet werden hilft der Obertransport ungemein um ein sauberes Nahtbild zu erreichen. Aber auch beim Nähen von schweren Drachennasen wird man den zusätzlichen Fördermechanismus zu schätzen lernen!
  • Stichweite von 9 mm – viele Nähmaschinen bieten nur eine maximale Stichweite von 6 mm. Für Segelmachernähte (Dreifach-Zick-Zack) kann die größere Stichweite sehr vorteilhaft sein!
  • Extralift für den Nähfuß – bei Drachennasen, die aus mehreren Lagen Dacron, Kevlar und Gurtband bestehen, ist das extra-hohe Anheben des Nähfußes schon fast notwendig um das Nahtgut sauber unter dem Nähfuß positionieren zu können.
  • Einstellbare Nadelstellung – die Endstellung der Nadel vorgeben zu können (entweder immer oben, oder immer unten im Nahtgut) kann enorm helfen ein Verrutschen des Nahtgutes zu verhindern oder ungewollte Stiche zu vermeiden!
  • Unterfadenkontrolle – Gerade wenn man längere Nähte hat, die nicht unterbrochen werden sollen ist es sehr hilfreich zu wissen, ob noch genügend Unterfaden in der Spule ist.
  • Geschwindigkeitsregelung – Enorm hilfreich, wenn es darum geht präzise zu nähen. Noch wichtiger, wenn man sich durch eine schwere Nase kämpft und Vollgas geben muß um überhaupt durch das Nahtgut zu kommen. Versehentliches Weiternähen kann mit der Geschwindigkeitsregelung erfolgreich vermieden werden. Volle Kraft und trotzdem langsam und kontolliert!
  • Musteranfang – praktisch, wenn man mit dem Dreifach-Zick-Zack ansetzen möchte. Man startet immer an der gleichen Position im Muster und kann sich darauf einstellen, in welche Richtung der Zick-Zack beginnt.
  • Nadelpositionen – sehr hilfreich um eine Nahtlinie zu halten. Man kann die genaue Position der Nadel für den Geradstich in feinen Stufen seitlich verstellen. Das Nahtgut kann dadurch genau auf eine Orientierungslinie ausgerichtet werden.
  • Dauerhaftes Rückwärtsnähen – sehr wichtig, wenn nicht sogar die wichtigste Funktion überhaupt! Wenn man eine Drachennase unter dem Nähfuß rangieren muß, können auch im Rückwärtsgang beide Hände an Nahtgut bleiben und es führen!
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